Projekt Kenia

Das Jiggersprojekt

PROJEKT


Bei unseren Besuchen vor Ort ist uns aufgefallen, dass viele Kinder, aber auch Erwachsene schmerzhafte Entzündungen an Händen und Füßen haben. Auf unsere Nachfrage hat sich herausgestellt, dass dies durch die „Jiggers“ hervorgerufen wird.

Eigentlich heißen die Jiggers „Chigoe flea“ und sind Sandflöhe (Tunga penetrans). Sie sind deutlich kleiner als Hundeflöhe und für unsere wenig geübten Augen auf der schwarzen Haut nur mit Mühe zu erkennen. Ihr Lebensraum ist Sand und Staub – die getretenen Böden in den Hütten, in denen auch über Nacht die kleineren Nutztiere wie z.B. Hühner sind, geben den idealen Untergrund für diese Parasiten ab. Es ist ein Armuts- und Hygieneproblem das sehr weit in Bungoma und Umgebung verbreitet ist.

Die Flöhe können bis zu 20 cm springen und befallen Menschen und Tiere. Die männlichen Flöhe springen nach einer „Mahlzeit“ wieder ab, die weibliche Exemplare fressen sich durch die weiche Haut unterhalb der Hand und Fußnägel und legen dort Eier. Diese entwickeln sich zu madenähnlichen Würmern, die erbsengroß werden können. Durch den Parasitenbefall können die Kinder so beeinträchtigt werden, dass an einen Schulbesuch nicht mehr zu denken ist.

In der Gemeinde von Bungoma hat eine Gruppe zusammengefunden, die den Parasiten in Kinderfüßen und -händen den Kampf angesagt hat. Ein dreiköpfiges Team behandelt betroffene Kinder und Erwachsene ambulant. Die Kosten für Gehälter und Medikamente tragen wir.

Behandlungsvorgehen
Die Arbeitsweise unseres Anti-Jiggers-Teams: Zuerst werden die Füße bzw. Hände sauber gewaschen und bereits verendete Reste aus der Haut entfernt.

Der zweite Schritt besteht in der Behandlung mit einer Lösung aus Kaliumpermanganat, die die noch lebenden Parasiten abtötet. Diese Behandlung muss insgesamt vier Mal wiederholt werden. Anschließend werden die Füße desinfiziert und mit Vaseline eingecremt, innerhalb einer Woche drei Mal. Bei dieser Behandlung sterben die Tiere ab und fallen heraus. Die Hände und Füße heilen in den nächsten drei bis vier Wochen vollständig ab.

Parallel dazu muss die Hütte und der Vorplatz der befallenen Personen desinfiziert werden. Dazu wird die Hütte leer geräumt, vor allem sollten keine Lebensmittel in Kontakt mit dem Sprühdesinfektionsmittel kommen.

Ein drittes und wichtiges Element ist die Hygieneberatung und -aufklärung. Bei jedem Besuch werden auch die Verbesserungen überprüft und belobigt.

Amos, Gabriel und Samson, die Jiggerscrew, werden inzwischen von Schulen angerufen, um dort ganze Klassen zu behandeln. Ein hoffnungsvoller Anfang, der viel Durchhaltevermögen erfordert.

PROJEKT-VERANTWORTUNG


Projektleitung: Theophil Steuer

Fundraising: Angelika Steuer

Finanzabrechung: Christin Bauernfeind

FAKTEN


Wöchentlich werden 150 Kinder behandelt

In vielen Schulen werden Hygieneunterweisungen vorgenommen

In vielen Schulen werden Klassenzimmer mit Desinfektionsmittel ausgesprüht

Schuhe Verteilung so lange das Geld reicht.